Für den Kampf gegen Leukämie und andere bösartige Blut-, Lymph- oder Knochenmarkserkrankungen hat die Mitgliederversammlung des José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. unter Vorsitz ihres Initiators José Carreras in diesem Jahr weitere 7,65 Millionen Euro Fördergelder bewilligt. So werden allein 20 Forschungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund 4,4 Millionen Euro gefördert.
„Leukämie muss heilbar werden. Immer und bei jedem. Dieses große Ziel unseres Initiator José Carreras streben wir mit der Förderung der medizinischen Forschung und der Finanzierung von Infrastrukturprojekten an. Außerdem unterstützen wir mit Stipendien den wissenschaftlichen Nachwuchs und fördern Sozialprojekte sowie die Arbeit von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen“, erklärt Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand des José Carreras Leukämie-Stiftung e. V.
Erst vor wenigen Tagen wurde am Universitätsklinikum Regensburg das unter anderem mit Geldern der José Carreras Leukämie-Stiftung finanzierte Patientenhaus der Leukämiehilfe Ostbayern e. V. eingeweiht. „Familienangehörige von Leukämiepatienten, die oft von weit anreisen müssen, können jetzt direkt neben dem Universitätsklinikum im Patientenhaus übernachten. In einer schwierigen Lebensphase bietet das bislang in Deutschland einmalige Patientenhaus den Leukämie-Patienten und deren Angehörigen Ruhe und Geborgenheit. Wir sind deshalb sehr glücklich, dass wir das José Carreras Begegnungszentrum im Patientenhaus mit 400.000 Euro realisieren konnten“, sagt Dr. Gabriele Kröner.
Ein aktueller Schwerpunkt des Forschungsengagements bleibt die Bekämpfung der Graft-versus-Host-Erkrankung (Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion) nach einer Blutstammzelltransplantation, die für viele Leukämie-Patienten oft die einzige Chance auf Heilung ist. Diese von dem José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. unterstützte Multicenter-Studie, an der sich alle namhaften Universitäten in Deutschland beteiligen, wird mit einer Förderung von 500.000 Euro durchgeführt.
Dr. Gabriele Kröner: „Nach einer eigentlich lebensrettenden Stammzelltransplantation kann es zu einer unerwünschten Immunreaktion kommen, bei der sich das Transplantat des Spenders gegen den Wirt des Empfängers richtet und verschiedene Gewebe des Empfängers angreift, wie die Haut, die Leber, den Darm oder die Lunge, was zu schweren Komplikationen bis zum Tod führen kann. Wenn es den Wissenschaftlern gelingt, die Graft-versus-Host-Erkrankung in den Griff zu bekommen, ist das ein großer Schritt, um die Überlebenschancen von Leukämie-Patienten deutlich zu erhöhen.“
Neu im Förderprogramm ist der José Carreras Hilfsfonds. Dr. Gabriele Kröner: „In begründeten Einzelfällen möchten wir betroffene Patienten und deren Familien auch direkt unterstützen können. Entscheidend ist dafür das Votum unseres unabhängigen Beirates.“
Der Beirat des José Carreras Hilfsfonds besteht mit Prof. Ulrike Kostka, Direktorin der Caritas im Erzbistum Berlin, Dr. Nikolaus Schneider, ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelische Kirche in Deutschland und gemeinsam mit seiner Frau Anne auch Botschafter der José Carreras Leukämie-Stiftung, sowie Dr. Johannes Friedrich, ehemaliger Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, aus drei Persönlichkeiten des öffentlichen und kirchlichen Lebens.
Allein in Deutschland haben José Carreras und die José Carreras Leukämie-Stiftung sowie der José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. in den vergangenen zwei Jahrzehnten über 200 Millionen Euro für den Kampf gegen Leukämie und andere bösartige Blut-, Lymph- oder Knochenmarkserkrankungen gesammelt. Mit den Spenden konnten mehr als 1.200 Projekte finanziert werden.
Um die Arbeit fortzusetzen, wird José Carreras auch in diesem Jahr wieder zur großen José Carreras Gala einladen und gemeinsam mit seinen internationalen und nationalen Künstlerfreuden um Spenden bitten. Deutschlands emotionalste Benefiz-Gala findet wieder in München statt. Die 24. José Carreras Gala wird am 12. Dezember 2018 ab 20.15 Uhr live bei SAT.1 Gold im frei empfangbaren Fernsehen übertragen. Der Kartenvorverkauf beginnt im Herbst.